4�, 1 Bl., 337 S., zahlr. Textabb., 1 Faltkarte, Ldr. mit R�ckenschild, Min. gebrauchspurig. Kepler (1571-1630) erbte von Tycho Brahe eine F�lle von sehr genauen Datenreihen �ber die Positionen der Planeten. Die Schwierigkeit war, darin einen Sinn zu erkennen, denn wie das nebenstehende Bild beispielhaft zeigt, sieht es so aus, als w�rden manche Planeten Schleifen am Himmel vollf�hren. Das liegt daran, dass die Umlaufbewegungen der anderen Planeten von einer Erde aus betrachtet werden, die selbst die Sonne umkreist.Kepler konzentrierte sich darauf, die Marsbahn zu verstehen, doch zun�chst musste er die Bewegung der Erde genau kennen. Daf�r brauchte er eine Vermessungslinie. Er benutzte Mars und Sonne als Basislinie, ohne die genaue Umlaufbahn des Mars zu kennen. Auf diese Weise wurden die Positionen der Erde berechnet und von diesen der Umlauf des Mars. So konnte er seine Planetengesetze ohne Kenntnis der genauen Abst�nde der Planeten von der Sonne ableiten, weil seine geometrische Analyse nur das Verh�ltnis ihrer Abst�nde ben�tigte.Im Gegensatz zu Brahe glaubte Kepler an das heliozentrische System. Ausgehend von diesem Ger�st verbrachte er zwanzig Jahre mit sorgf�ltigen Versuchen und �berpr�fungen, um eine mathematische Beschreibung der Planetenbewegungen zu finden, die zu den beobachteten Daten passt. Nach etwa zehn Jahren fand er die ersten beiden der drei Planetengesetze.Zweites Keplersches GesetzAls Nachfolger Brahes erhielt Kepler vollen Zugang zu dessen Aufzeichnungen. Im Jahr 1600 war das Werk des englischen Arztes William Gilbert De Magnete, Magneticisque Corporibus, et de Magno Magnete Tellure (?�ber den Magneten, Magnetische K�rper und den gro�en Magneten Erde?) erschienen, dessen Theorien zur magnetischen Anziehung Kepler sofort akzeptierte. Auf diese Weise gelangte er zu der Auffassung, die Sonne �be eine in die Ferne wirkende Kraft aus, die mit wachsender Entfernung abnehme und die Planeten auf ihren Umlaufbahnen halte, die Anima motrix. Dies war zu seiner Zeit ebenso spekulativ wie die Vermutung, zwischen den Bahnen der Himmelsk�rper und den platonischen K�rpern bestehe ein innerer Zusammenhang. Der Gedanke der Fernwirkungskraft zusammen mit der Auswertung der Brahe-Beobachtungen f�hrte Kepler zu der Entdeckung, dass die Bahn des Mars kein Kreis, sondern eine Ellipse ist. Dies ist nicht offensichtlich, da die Ellipsenbahnen der gro�en Planeten fast kreisf�rmig verlaufen. Kepler bemerkte auch, dass die Ellipse so im Raum angeordnet ist, dass einer ihrer Brennpunkte stets mit der Sonne zusammenf�llt (erstes Keplersches Gesetz). Der zweite von ihm formulierte Satz besagt, dass eine von der Sonne zu einem Planeten gezogene Strecke in gleichen Zeitr�umen gleiche Fl�chen �berstreicht. Je weiter also ein Planet von der Sonne entfernt ist, desto langsamer bewegt er sich (zweites Keplersches Gesetz). Diese beiden Gesetze ver�ffentlichte er im 1609 erschienenen Werk Astronomia Nova (Neue Astronomie) bei Gotthard V�gelin in Frankfurt am Main. 1200 gr. Schlagworte: Alte Drucke - Faksimile, Naturwissenschaft.