Vollständige Ausgabe in den originalen Verlags-Luxuseinbänden: 23 aufwendigst hergestellte Handeinbände (schwarzes geglättetes Kalbsleder / Ganzleder / Leder im Format 17,5 x 24,5 cm) mit Kopfgoldschnitt, goldgeprägte Rückentitel auf 2 Titelschildern, Verzierung des Rückens und beider Deckel in Linien-Handvergoldung, Steh- und Innenkantenvergoldung, handgestochenes Kopfband und Goldkopfschnitt.
21 Textbände und 2 Registerbände, mit 4 Porträts und 7 (davon eines gefaltet) zumeist mehrseitigen Faksimiles. Erste, im Auftrag von Elisabeth Förster-Nietzsche veranstaltete Werkausgabe, enthaltend u.a. auch bis dahin unveröffentlichte Jugendschriften, herausgegeben von Dr. Richard Oehler, Max Oehler und Dr. Friedrich Chr. Würzbach. - In insgesamt 1.600 Expl. gedruckt, davon 185 in Ganzpergament und 15 in Ganzleder auf Japan-Velinpapier, gebunden von A. Källner / Leipzig; dieses Expl. trägt die Nr. 15. - Kostbarste Ausführung dieser Monumentalausgabe. Eine dieser 15 Ganzlederausgaben erhielt Benito Mussolini im 2. Weltkrieg von Adolf Hitler als Staatsgeschenk des Großdeutschen Reiches; in der Kunstbuchbinderei Frieda Thiersch / München arbeitete ein Buchbindermeister daran volle 2 (!) Jahre, um für diese - ohnehin schon prachtvolle Ausgabe - noch wesentlich aufwendigere Einbände zu schaffen (vgl. Fritz Krinitz, Frieda Thiersch und ihre Handbuchbinderei, Stuttgart 1968; das Führergeschenk an den Duce dort als Abb.10).
"Warum handgebunden? - Die wesentlichsten Vorzüge des guten Handbandes sind: Die einzelnen Druckbögen werden mit der Hand nach dem Schriftspiegel gefalzt. Die Bogenränder werden dadurch zwar ungleich, aber das Satzbild steht gerade. Um infolge der ungleichen Ränder ein späteres zu starkes Beschneiden mit der Maschine zu vermeiden, werden die Bogen einzeln, vorne und unten, mit der Pappschere auf ein Mittelmaß rauh beschnitten. Dadurch wird der Druckrand weitestgehend geschont. Als erste und letzte Lage wird dem Buche zum Schutze eine leere Papierlage hinzugefügt, welche mit einem feinen Leinen- oder echten Japanpapierfalz versehen ist. Geheftet wird der Handband nach sorgfältiger Auswahl des Heftzwirnes auf echten erhabenen oder aufgedrehten flachen Bünden und auf Pergamentriemchen (welche beim Pergamentbande durch den Rücken gezogen werden). Oben wird das Buch beschnitten und erhält nicht nur der Schönheit willen Goldschnitt, sondern diese feine Metallschicht schützt vielmehr die dem Lichte und Staub am meisten ausgesetzte Schnittfläche vor deren schädlichen Einflüssen. Die Deckel werden in einem tiefen Falz angesetzt, mit den Bünden nach außen. Ein Herausreißen aus der Decke ist somit nur unter Zuhilfenahme von Werkzeug möglich. Zum Kapital wird kein schlappes maschinengewebtes Bändchen verwendet, sondern das Kapital wird von Hand mit dem Buchblock umstochen, gibt dadurch dem Rücken einen festen Abschluss und bietet zugleich dem späteren Ledereinschlag ("Häubchen") die Unterlage. Als Einbandmaterial kommen sumachgares, lichtechtes Saffian, Kalbleder, vereinzelt auch Rindsleder, ferner naturelles und weißes Schweinsleder sowie Kalbspergament zur Verwendung. Ein mit der Hand hergestelltes, dazu passendes Überzugpapier sowie Handvergoldung oder Blinddruck am Rücken ergänzen das Werk nach außen. Ein solcher Einband entspricht allen Anforderungen, die an einen Gebrauchsband gestellt werden können."
Aus einem alten Prospekt von Richard Hünn / München. - Meistereinband, Handeinband, deutsche Kunstbuchbinderei im 20. Jahrhundert, Handvergoldung, Luxusausgabe, Prachtausgabe, Gesamtausgabe, Vorzugsausgabe, illustrierte Bücher, Monumentalausgabe, deutsche Philosophie im 19. Jahrhundert - Feinste deutsche Buchbinderarbeit: insgesamt wohlerhaltenes, ansehnliches Exemplar, ledigleich bei einigen Bänden kleine Kratzer im Leder, an einigen Stellen etwas feuchtigkeitsfleckig, Bände teilweise leicht beschabt, sonst tadellos Versand an Institutionen auch gegen Rechnung Sprache: Deutsch.